Mit dem Zug… nach Prag (2021)

Wenn man so wie wir in der Mitte Deutschlands lebt, überlegt man sich schon zweimal, ob man mit dem Zug nach Prag anreisen möchte. Mit dem ICE und ohne mehrfach umzusteigen ist dies nur entweder über Berlin oder München möglich und somit ist die Fahrt mit der Bahn doch deutlich länger als mit dem Auto. Was soll ich sagen, wir sind Überzeugungstäter und haben die Bahn genommen. Wir, das sind meine  Frau und ich. Die Entscheidung fiel letztendlich auf die Stecke über Berlin, hauptsächlich wegen der landschaftlich reizvollen Fahrt durch das Elbtal. Wer noch ein paar Stunden für einen Zwischenstopp in Dresden einplant, macht definitiv keinen Fehler. Wir waren schon vor wenigen Jahren ein paar Tage dort und haben dieses Mal darauf verzichtet.

Tipp:
Versucht bei der Fahrt im Zug nach Prag einen Platz auf der linken Seite in Fahrtrichtung zu bekommen. Dann könnt ihr den Ausblick ins Elbtal besser genießen.

Wir hatten uns eine Unterkunft im Prager Stadtteil Kleinseite herausgesucht, welche am westlichen Ufer der Moldau unterhalb der Prager Burg liegt. Mit der Altstadt ist die Kleinseite durch die berühmte Karlsbrücke verbunden. Das Hotel Bishop’s House Prague befindet sich nur wenige Meter entfernt von der Karlsbrücke in einer Sackgasse und ist somit zentral gelegen aber trotzdem ohne Durchgangsverkehr. Das Bishop House ist auf Grund der historischen Bausubstanz etwas verwinkelt, hat aber definitiv einen eigenen Charme. Das Hauptgebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und hat eine Fassade aus dem Jahr 1843.  Die Zimmer sind zweckmäßig und für einen mehrtätigen Städte Trip absolut ausreichend. Das sehr freundliche Personal kümmerte sich um alle unsere Fragen und Wünsche. Das umfassende Frühstücks Büfett war stets ein guter Start in unsere Prager Tage.

Tipp:
Der Prager Ortsteil Kleinseite ist ein idealer Ausgangspunkt zur Erkundung vom touristischen Prag. Die meisten Ziele sind gut zu Fuß zu erreichen, einige Hauptattraktionen wie die Karlsbrücke oder die Prager Burg sind in Sichtweite und trotzdem ist die Kleinseite deutlich ruhiger wie die Prager Altstadt auf der anderen Seite der Moldau.

Prag ist eine pulsierende, aber keineswegs hektische Stadt. Im Zentrum auf beiden Seiten der Moldau gibt es alle paar Meter etwas historisches oder kulturelles zu erkunden. Die vielen grünen Areale wie der Petrinhügel oder auch die Halbinsel Kampa lädt zum Verweilen ein. Hier findet man bei gutem Wetter das junge Prag genauso wie Familien und die vielen Touristen.  Für Freunde eines guten Biers gehört der Besuch einer der vielen kleinen Brauereien zum Pflichtprogramm. Für kleines Geld bekommt man von einem frischen Pils bis hin zu einem süffigen dunklen Bier viele Versionen des Hopfengetränkes geboten.
Falls ihr euch fragt, ob ihr in Prag ein Auto braucht, kann ich das definitiv verneinen. Sehr viele der Sehenswürdigkeiten sind gut zu Fuß zu erreichen und der öffentliche Nahverkehr wie Bus, Straßenbahn und Metro sind gut ausgebaut und für deutsche Verhältnisse preiswert. Es gibt Karten für 30 Minuten, 90 Minuten sowie Tages- und Mehrtageskarten.

Wenn die nun seit zwei Jahren andauernde Covid – Pandemie einen guten Aspekt haben sollte, dann ist es die geringe Anzahl der Touristen , die Prag derzeit erkunden. Selbst in einem touristischen Hot Spot wie der Prager Burg gibt es keine größeren Warteschlangen an den Kassen und das Areal ist wohltuend leer. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, das die Prager Reiseführer, Hotels, Gastronomie und weitere touristische Einrichtung dies völlig anders sehen. Wir hatten einen Tag eine deutsche Führung durch Prag gebucht und waren die einzigen Teilnehmer. Diese Privatführung war für uns natürlich prima und der sehr kompetente Reiseführer hatte Spaß daran uns seine Heimatstadt näherzubringen. Er machte uns aber auch deutlich, dass er aktuell alleine von Führungen nicht leben kann.

Für die Erkundung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Prag solltet ihr mindestens drei Tage einplanen (ohne An- und Abreisetag).

UNESCO-Welterbe Prager Altstadt

Unsere Favoriten in Prag…
– Der Hradschin mit Prager Burg, Veitsdom und goldenen Gässchen
– Prager Altstadt mit Karlsbrücke
– Berg Petrin mit Rosengarten, Sternwarte, und Aussichtsturm
– Kloster Strahov mit Bibliothek und Klosterbräu
– Halbinsel Kampa

– Prager Metronom
– Lennon Wall
– Denkmal für die Opfer des Kommunismus
-Vyšehrad

Hier haben wir uns gestärkt (und würden jederzeit wieder hingehen)
– Lobkowicz Palace Cafe Link
Pivovar Sv. Norbert Strahov Link
– Pivovar a restaurance Vojanuv Dvur Link
– Zašívárna pod mostem

„Pivovar“ bedeutet auf Deutsch „Brauerei“