Auf dem Rückweg von Potsdam in unseren Heimatsort nutzten wir die Gelegenheit und verbrachten noch zwei Tage in Eisenach. Die Stadt in der grünen Mitte Deutschlands wurde hauptsächlich durch zwei Personen und eine Burg bekannt.
Martin Luther wurde in einem Ort nahe Eisenach geboren und besuchte in Eisenach die Lateinschule. Jahre später, nach dem Reichstag in Worms 1521, bei dem Luther sich weigerte seine Thesen zurückzunehmen, wurde er auf der Wartburg für 11 Monate versteckt. In seiner Zeit auf der Wartburg übersetzte er das neue Testament aus dem griechischen in die deutsche Sprache. Damit machte er das neue Testament lesbar für das einfache Volk und prägte ganz nebenbei die deutsche Schriftsprache. Die zweite weltberühmte Person aus Eisenach ist Johann Sebastian Bach. Getroffen haben sich die beiden nie, denn Bach wurde etwa 160 Jahre nach Luthers Zeit auf der Wartburg geboren. Sein musikalisches Talent muss er wohl in die Wiege gelegt bekommen haben, denn er war Sprössling einer großen Musikerfamilie, die über 6 Generationen immer wieder angesehene Hof- und Kirchenmusiker hervorbrachte. Im 20. Jahrhundert erlangten die Automobilwerke Eisenach einen hohen Bekanntheitsgrad. Neben dem Trabant war der Wartburg das bekannteste Auto der DDR
Tipp: Beim Besuch der Wartburg sollte man sein Smartphone und Kopfhörer dabei haben. Der Audioguide steht nur als Download für das Smartphone zur Verfügung. Es geht auch ohne Kopfhörer, aber mit ist einfach angenehmer.
Der Mai ist eine sehr guter Monat für einen entspannten Städtetrip und Potsdam ist definitiv die richtige Stadt für dieses Unterfangen. Mit dem Zug ging es von Frankenthal über Mannheim nach Berlin und von dort nach Potsdam. Entspannte sechs Stunden um sich auf die nächsten Tage einzustimmen.
Samstag morgens ging es los und beim Blick auf die Bahn App musste ich leider feststellen, das der gebuchte ICE von Mannheim nach Berlin ausfällt. Kein schöner Anfang, allerdings wurde in der App der DB sofort ein Ersatzzug von Mannheim bis Frankfurt angeboten und von dort fuhr der reguläre ICE nach Berlin. Nur die Sitzplatzreservierung bis Frankfurt waren damit nicht mehr gültig. Trotzdem gut gemacht Deutsche Bahn. Wir kamen pünktlich in Potsdam an.
Das MAXX Hotel Sanssouci liegt ideal für Städtereisende, die die Stadt zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden wollen. Im Zimmerpreis inkludiert ist für die Dauer des Aufenthaltes eine Ticket für den Nahverkehr im Bereich Potsdam/Berlin. Die ruhige Lage in einer Sackgasse direkt am Park Sanssouci und 100 Meter von der Innenstadt entfernt lädt direkt zu einem Spaziergang am Ankunftstag ein.
TIPP: Im MAXX Hotel Sanssouci gibt es für die Dauer des Aufenthaltes kostenfrei ein Ticket für den OPNV in Potsdam/Berlin
Bei unserer Reise Mitte Mai, hatten wir das Glück, das in dieser Zeit die Potsdamer Weinwoche stattfand. Diese findet auf dem Luisenplatz direkt vorm Brandenburger Tor (das in Potsdam, nicht das in Berlin) und somit vielleicht 50 Meter von unserem Hotel statt. Die ganze Woche werden ab mittags Weine aus Baden, Mosel, Rheingau und Rheinhessen angeboten. Die Pfalz fehlt aus mir unverständlichen Gründen, aber diese Weine können wir auch zu Hause genießen. Wir nutzen die Gelegenheit des Öfteren, um den Abend ausklingen zu lassen.
TIPP: Weinwoche in Potsdam – Weinerlebnis für Potsdamer, Berliner und Touristen
Potsdam hat viele verschiedene Facetten, so das es schwer ist, für diese Stadt ein Schwerpunktthema zu finden. Nähert man sich Potsdam landschaftlich, fallen einem die prächtigen Parks wie Sanssouci, Park Babelsberg und den neuen Garten ein, sowie die Vielzahl der Seen und und der immer gegenwärtige Fluss Havel. „Potsdam ist eine Insel“ – Diese Aussage überrascht einem und ist doch korrekt.
TIPP: Wenn man eine Stadt noch nicht kennt ist die Buchung einer HopOn – HopOff Tour mit dem Bus am ersten Tag immer eine gute Wahl. Wenn man eigene kabelgebundene Kopfhörer hat, sollte man diese mitnehmen. Das spart Ressourcen (Verzicht auf Wegwerf-Kopfhörer) und bietet eine bessere Tonqualität.
Historisch und politisch ist Potsdam als die Garnisonsstadt von Preußen, Wirkungsstätte von Preußenkönig Friedrich II, sowie seiner Vorgänger und Nachfolger bekannt. In der Zeit der Deutschen Teilung war hier eine russische Garnison und die deutsche Zentrale vom russischen Geheimdienst untergebracht. Berühmt wurde die Glienicker Brücke, da hier mehrfach im kalten Krieg westliche gegen russische Gefangene ausgetauscht wurden. Heute ist Potsdam die Hauptstadt Brandenburgs. Im rekonstruierten Potsdamer Stadtschloss ist seit 2013 der brandenburgischen Landtag untergebracht.
Potsdam….eine Baustelle In den letzten Jahren wurde viel in Potsdam renoviert und neu aufgebaut. Das Stadtschloss ist hierfür nur ein Beispiel. Aktuell wird im Bereich „Alter Markt“ ein großes Areal unter Berücksichtigung der alten Gebäudeoptik neu aufgebaut. Vermutlich sollte man sich den alten Markt in ca. 5 Jahre noch einmal anschauen.
Glienicker BrückeAlter MarktHolländisches ViertelPark BabelsbergMühle im Park SanssouciBrandenburger Tor
Hier haben wir uns gestärkt (und würden jederzeit wieder hingehen)… – Herr Dang (Vietnamesische Küche und Sushi) – Tou Bakalie (Griechische Spezialitäten vom Grill) – Wartmans (Eis, Cafe und Kuchen im Grünen) – A Maison du Chocolat (Französisches Cafe, und Restaurant, tolle Flammkuchen)
Restaurantketten mit überzeugenden Konzepten, die wir wieder mal besucht haben… – Peter Pane (Burger und Salate) – La Osteria (Pizza in Übergröße, hausgemachte Pasta, Salate )
Wenn man so wie wir in der Mitte Deutschlands lebt, überlegt man sich schon zweimal, ob man mit dem Zug nach Prag anreisen möchte. Mit dem ICE und ohne mehrfach umzusteigen ist dies nur entweder über Berlin oder München möglich und somit ist die Fahrt mit der Bahn doch deutlich länger als mit dem Auto. Was soll ich sagen, wir sind Überzeugungstäter und haben die Bahn genommen. Wir, das sind meine Frau und ich. Die Entscheidung fiel letztendlich auf die Stecke über Berlin, hauptsächlich wegen der landschaftlich reizvollen Fahrt durch das Elbtal. Wer noch ein paar Stunden für einen Zwischenstopp in Dresden einplant, macht definitiv keinen Fehler. Wir waren schon vor wenigen Jahren ein paar Tage dort und haben dieses Mal darauf verzichtet.
Tipp: Versucht bei der Fahrt im Zug nach Prag einen Platz auf der linken Seite in Fahrtrichtung zu bekommen. Dann könnt ihr den Ausblick ins Elbtal besser genießen.
Wir hatten uns eine Unterkunft im Prager Stadtteil Kleinseite herausgesucht, welche am westlichen Ufer der Moldau unterhalb der Prager Burg liegt. Mit der Altstadt ist die Kleinseite durch die berühmte Karlsbrücke verbunden. Das Hotel Bishop’s House Praguebefindet sich nur wenige Meter entfernt von der Karlsbrücke in einer Sackgasse und ist somit zentral gelegen aber trotzdem ohne Durchgangsverkehr. Das Bishop House ist auf Grund der historischen Bausubstanz etwas verwinkelt, hat aber definitiv einen eigenen Charme. Das Hauptgebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und hat eine Fassade aus dem Jahr 1843. Die Zimmer sind zweckmäßig und für einen mehrtätigen Städte Trip absolut ausreichend. Das sehr freundliche Personal kümmerte sich um alle unsere Fragen und Wünsche. Das umfassende Frühstücks Büfett war stets ein guter Start in unsere Prager Tage.
Tipp: Der Prager Ortsteil Kleinseite ist ein idealer Ausgangspunkt zur Erkundung vom touristischen Prag. Die meisten Ziele sind gut zu Fuß zu erreichen, einige Hauptattraktionen wie die Karlsbrücke oder die Prager Burg sind in Sichtweite und trotzdem ist die Kleinseite deutlich ruhiger wie die Prager Altstadt auf der anderen Seite der Moldau.
Prag ist eine pulsierende, aber keineswegs hektische Stadt. Im Zentrum auf beiden Seiten der Moldau gibt es alle paar Meter etwas historisches oder kulturelles zu erkunden. Die vielen grünen Areale wie der Petrinhügel oder auch die Halbinsel Kampa lädt zum Verweilen ein. Hier findet man bei gutem Wetter das junge Prag genauso wie Familien und die vielen Touristen. Für Freunde eines guten Biers gehört der Besuch einer der vielen kleinen Brauereien zum Pflichtprogramm. Für kleines Geld bekommt man von einem frischen Pils bis hin zu einem süffigen dunklen Bier viele Versionen des Hopfengetränkes geboten. Falls ihr euch fragt, ob ihr in Prag ein Auto braucht, kann ich das definitiv verneinen. Sehr viele der Sehenswürdigkeiten sind gut zu Fuß zu erreichen und der öffentliche Nahverkehr wie Bus, Straßenbahn und Metro sind gut ausgebaut und für deutsche Verhältnisse preiswert. Es gibt Karten für 30 Minuten, 90 Minuten sowie Tages- und Mehrtageskarten.
Wenn die nun seit zwei Jahren andauernde Covid – Pandemie einen guten Aspekt haben sollte, dann ist es die geringe Anzahl der Touristen , die Prag derzeit erkunden. Selbst in einem touristischen Hot Spot wie der Prager Burg gibt es keine größeren Warteschlangen an den Kassen und das Areal ist wohltuend leer. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, das die Prager Reiseführer, Hotels, Gastronomie und weitere touristische Einrichtung dies völlig anders sehen. Wir hatten einen Tag eine deutsche Führung durch Prag gebucht und waren die einzigen Teilnehmer. Diese Privatführung war für uns natürlich prima und der sehr kompetente Reiseführer hatte Spaß daran uns seine Heimatstadt näherzubringen. Er machte uns aber auch deutlich, dass er aktuell alleine von Führungen nicht leben kann.
Für die Erkundung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Prag solltet ihr mindestens drei Tage einplanen (ohne An- und Abreisetag).
VeitsdomGoldene GasseMahnmal Opfer KommunismusPrager MetronomPrag mi MoldauLennon WallKarlsbrückePrager Burg
Unsere Favoriten in Prag… – Der Hradschin mit Prager Burg, Veitsdom und goldenen Gässchen – Prager Altstadt mit Karlsbrücke – Berg Petrin mit Rosengarten, Sternwarte, und Aussichtsturm – Kloster Strahov mit Bibliothek und Klosterbräu – Halbinsel Kampa – Prager Metronom – Lennon Wall – Denkmal für die Opfer des Kommunismus -Vyšehrad
Hier haben wir uns gestärkt (und würden jederzeit wieder hingehen)… – Lobkowicz Palace Cafe Link – Pivovar Sv. Norbert Strahov Link – Pivovar a restaurance Vojanuv Dvur Link – Zašívárna pod mostem